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AutorenbildAlexander Thommen

Regionalplanungsgruppe verhilft Gemeinden zum Status Energiewende-Champions

Den Anteil an fossilen Energieträgern zugunsten von erneuerbaren Energien verringern – diesem Ziel stellte sich das Projekt «kommunale Energieplanung» der Regionalplanungsgruppe repla espaceSolothurn.

Doch wie lässt sich diese Transition am besten begleiten und fördern? Welche Akteurinnen und Akteure werden in ein solches Vorhaben involviert? Welche Daten und welche Tools unterstützen dabei? Und nicht zuletzt, wie gestaltet sich ein optimaler Dialog zwischen allen beteiligten Parteien?


Ausgangslage

Die repla nahm sich diesem Vorhaben an und möchte damit einen Beitrag leisten, die Energiewende in der Region voranzutreiben. Im Zentrum stand die Aufarbeitung von guten Informationsgrundlagen um den Handlungsbedarf sowie die Möglichkeiten sichtbar zu machen. Das bedeutet, für alle ihre 41 Gemeinden* sollen Grundlagedaten im Bereich Energieerzeugung und Wärmebedarf bereitgestellt werden. Diese sollen den kommunalen Behörden als Entscheidungsgrundlage dienen.

Gemeinsam mit BSB + Partner AG wurden wir als geoimpact in diesem Vorhaben als Partnerinnen hinzugezogen. So unterstützten wir die repla bei der Aufbereitung und Bereitstellung der Informationen für die Gemeinden.


«Das Ziel ein regionales Energiekonzept zu schaffen haben wir durch die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, BSB und geoimpact erreichen können. Wir haben das Potenzial der erneuerbaren Energiequellen erkannt und die Energieportale der Gemeinden helfen uns dabei unsere Energieziele einzuhalten.» - Roger Siegenthaler, Präsident der Repla Espace Solothurn

Die repla espaceSolothurn

Die repla ist ein Verein und bildet das Bindeglied zwischen den Gemeinden und dem Kanton.

Ursprünglich wurde der Verein mit der Idee gegründet, junge Menschen, die keine Lehrstelle finden in einer Lernwerkstatt zu integrieren, in welcher sie eine Ausbildung erhalten und so in den Arbeitsmarkt integriert werden.

Der Verein erweiterte seinen Kompetenzbereich schliesslich weiter und ist nun allgemein für überregionale Planungen zuständig, wie zum Beispiel die Planung von Velowegen oder die Neophyten-Bekämpfung. Besonders stolz ist die repla Solothurn auf ihr Pionierprojekt zum Schutz der Rehkitze. Mit Drohnen flogen sie über die landwirtschaftlich genutzten Felder, um diese zu Orten und von den schweren Maschinen zu schützen. Die repla espaceSolothurn engagiert sich allgemein in den Bereichen: Siedlung, Raum, Landschaft, Mobilität und Kultur und Freizeit.

*Aeschi, Balm bei Günsberg, Bellach, Biberist, Biezwil, Bolken, Buchegg, Deitingen, Derendingen, Drei Höfe, Etziken, Feldbrunnen-St. Niklaus, Flumenthal, Gerlafingen, Günsberg, Halten, Horriwil, Hubersdorf, Hüniken, Kammersrohr, Kriegstetten, Langendorf, Lohn-Ammannsegg, Lommiswil, Lüsslingen-Nennigkofen, Luterbach, Lüterkofen-Ichertswil, Lüterswil-Gächliwil, Messen, Oberdorf, Obergerlafingen, Oekingen, Recherswil, Riedholz, Rüttenen, Schnottwil, Selzach, Solothurn, Subingen, Unterramsern, Zuchwil


Zum Projekt

Die Energieerzeugung und die Wärmeversorgung in der Region wird und soll sich verändern. Die Frage stellte sich, wie können die Gemeinden diese Transiton bestmöglich begleiten? Im Zentrum der Veränderungen steht der Wandel von fossilen hin zu erneuerbaren Energieträgern mit Fokus auf die Gebäude. Diese verursachen gemäss Energiekonzept aktuell rund einen Drittel aller CO2 Emissionen im Kanton. Die Gemeinden nehmen eine sehr wichtige Rolle ein und dienen als vertrauenswürdige Informationsstelle für die Bevölkerung. Um diesem Anspruch gerecht zu werden sind gute Entscheidungsgrundlagen nötig. Deswegen wurden in Zusammenarbeit von repla, geoimpact und BSB + Partner über die letzten Monate zehn Use Cases erarbeitet, die den kommunalen Behörden als Werkzeuge dienen.

Nutzung von SEP von geoimpact AG


In einem ersten Schritt wurden die benötigten Daten definiert, parzellengenau bereitgestellt und wenn noch nicht vorhanden, beschafft und integriert. Dabei wurden etliche Datenquellen angezapft wie beispielsweise gemeindeeigene Daten, kantonale Ämter, Bundesbehörden, SEP und viele andere.


Daraus entstanden sind zehn verschiedene Use-Cases. Einer davon ist eine Übersicht der bestehenden Heizsysteme für die Identifikation der fossilen Heizsysteme und den Handlungsbedarf im Bereich Heizungsersatz. Ein weiterer ist eine Karte mit grossen Gewerbe- und Industriegebäuden, um das Potenzial von grossen Wärmeverbrauchern oder Energielieferanten zu ermitteln. Eine dritte neue Möglichkeit bei der Planung und Beratung von Energielösungen durch die Gemeinden war die «Ad-hoc Energieanalyse» von Einzelgebäuden oder auch ganzen Quartieren. Diese ermöglicht es, energetische Potenziale wie Effizienzsteigerungen, Photovoltaikanlagen, Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch oder andere per Klick aufzudecken. Alle diese Karten und Analysemöglichkeiten dienen nun den kommunalen Planungs- und Baubehörden als Entscheidungsgrundlage.

Nutzung von infogis von BSB + Partner AG

In der 2. Phase des Projektes, ging es um die Konfiguration des Systems und die Bereitstellung der Informationen an den richtigen Stellen. Daten und Use-Cases wurden in die Systeme von BSB + Partner und uns überführt und die entsprechenden Personen in den anschliessenden Schulungen fit für die Anwendung gemacht. Die kommunalen Behörden sind somit in der Lage, die Daten und Modelle für die Planung und Kommunikation zu nutzen. Das Feedback war von allen Gemeinden sehr gut und die Akzeptanz des neuen Systems unter den Gemeindemitarbeitenden ist hoch.


Obwohl sich die Gemeinden in unterschiedlichen Prozessschritten für die Energieplanung befinden (Datenaufbereitung, Strategie, Richtplan, konkrete Planung von z.B. Fernwärme, Kommunikation) kann das aufgebaute System in allen Stufen Unterstützung bieten und das Projekt konnte erfolgreich abgeschlossen werden.


«Dank geoimpact gestaltet sich der Beratungsprozess in Energiefragen viel einfacher und effizienter. Es freut uns sehr, dass die Gemeinden ihre Daten und Modelle für die Planung und Kommunikation zu nutzen können» - Roger Siegenthaler, Präsident der Repla Espace Solothurn

Bedeutung für uns und Ausblick

Bisher wurde unser SEP Energieportal bei Gemeinden und Städten eingesetzt. Da Gemeinden und Städte aber nicht immer über die nötigen Ressourcen oder Kapazitäten für gewisse Aufgaben verfügen, können sie bestimmte Planungsgruppen wie die repla entlasten. Das Projekt der repla wurde inhaltlich und finanziell vom Kanton Solothurn (Energiefachstelle) unterstützt. Der Gemeindezusammenschluss bot die Chance, gemeinsam ein Projekt in einem Bereich mit grossem Potenzial und Handlungsbedarf zu stemmen, sowie die Zusammenarbeit und Kommunikation in der Region zu stärken.


Nach dem Projekt besitzen die Gemeinden also nun umfangreiche und jederzeit aktuelle Datengrundlagen für die kommunale Energieplanung sowie auch für die Kommunikation und Beratung der Bevölkerung. Für uns als geoimpact stellte dies das bisher grösste Projekt in Zusammenarbeit mit einem Kanton dar. Doch auch nach Projektabschluss soll es weitergehen: Aus den Rückmeldungen der Gemeinden kristallisierten sich weitere Bedürfnisse heraus. So ist ein Wunsch die Prozessunterstützung bei der Aktualisierung des Eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregisters GWR. Auch ein Energie- und CO2-Monitoring über das gesamte Gemeindegebiet, um die laufende Entwicklung zu beobachten, fänden viele Gemeinden spannend.


Die nächsten Schritte für die Gemeinden sind basierend auf den erarbeiteten Grundlagen eine Initialberatung für die Planungsübersicht zu erhalten sowie der Ausbau der Grundlagen zu einem Energieportal für die Kommunikation und personalisierte Empfehlungen bei Heizungsersatz gegenüber der Bevölkerung in Angriff zu nehmen. Melden Sie sich gerne für den Start des Prozesses für Ihre Gemeinde und um Zugang zu den Planungsgrundlagen zu erhalten.


Die repla prüft nun basierend auf dem Projekt weitere Unterstützungen im digitalen Bereich. Das Projekt mit der repla espaceSolothurn initiierte unsererseits die Idee das SEP-Energieportal auch in einer einfacheren und standardisierten Form zur Verfügung zu stellen. Mehr Infos dazu folgen.


Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals für das gelungene Projekt und die grossartige Zusammenarbeit!


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