Die Stiftung KliK fördert Wärmeverbünde in der Schweiz. Dafür wurde ein eigenes Programm ins Leben gerufen. Das freut uns, denn auf Swiss Energy Planning werden Wärmeverbünde geplant und Kunden dafür gefunden. Im Zusammenspiel heisst das für die initiierenden Gemeinden und Firmen, das Vorhaben lohnt sich und wird stark vereinfacht. Wir präsentieren die Wärmeverbünde des Monats der Stiftung KliK.
Januar: Wärmeverbund - Gutes Klima beim Heizen in Montreux
In Montreux spielt nicht nur während des Jazz Festivals gute Musik, auch in Sachen Nachhaltigkeitsstrategie gibt die Gemeinde den Ton an. Zwischen Bergen, dem türkisfarbenen Genfersee und an der Waadtländer Riviera gelegen, setzt Montreux auf Massnahmen, die für ein gesundes Klima sorgen. Dazu gehört auch der Fernwärmeverbund «Karmalabois». Dank „Karmalabois“ kann eine grosse Klimawirkung erzeugt werden. Denn mit der derselben Wärmeleistung wie früher, kann das Projekt «Karmalabois» pro Jahr den Ausstoss von 500 Tonnen CO₂ verhindern. Das ist vergleichbar mit dem Ausstoss von einem Jumbo-Jet, der von Genf nach Singapur fliegt. Mehr erfahren
Bild: FrontRowSociety.net Andreas Conrad, MontreuxRiviera
Dezember: Wärmeverbund - Heizen mit der Abwärme von Servern
Videostreaming, Home Office, Online-Bestellungen. Heutzutage wird von Servern eine enorme Leistung verlangt, welche Rechenzentren erbringen müssen. Hinzu kommt der entsprechend gigantische CO₂-Ausstoss. Allein im Jahr 2018 wurden laut einer Studie* mit Videostreaming 300 Mio. Tonnen CO₂ freigesetzt. Rechenzentren können aber durchaus nachhaltiger gestaltet werden, wie das Beispiel von NTS Colocation AG zeigt. Mehr erfahren
Bild: NTS Colocation
November: Wärmeverbund - Die KVA Thun verwertet Abfall zum Heizen
Kehrichtverwertungsanlagen (KVAs) sind wahre Goldgruben an Ressourcen, zum Beispiel für die Stromerzeugung oder die Wärmegewinnung. Die Gemeinde Thun betreibt nicht nur eine solche Anlage, sondern wurde auch mit dem Label Energiestadt ausgezeichnet und strebt nun das Goldlabel an. Jährlich wird dort nämlich aus 125'000 Tonnen brennbaren Abfällen und 20'000 Tonnen Klärschlamm Wärme gewonnen. Mehr erfahren
Bild: avag AG
Oktober: Wärmeverbund - Erneuerbare Energie vom Dorfkern bis zur Bergbahn
Für die Gemeinde Vaz/Obervaz, die das Label Energiestadt trägt, gehen die Bestrebungen nach guter Luft und Energieeffizienz vom Dorfkern hinaus bis zur Talstation und damit zum Tourismus des bekannten Ferienortes Lenzerheide. Dies auch beim Heizen mit Holz: Vom Sportzentrum über das Schulhaus hin zu Hotels und Bergbahnen sind bereits 16 wichtige Gebäude an einen Wärmeverbund angeschlossen. Mehr erfahren
Bild: Gemeinde Vaz/Obervaz
September: Teleriscaldamento Olivone - Wärmeversorgung mit der erneuerbaren Energiequelle Holz
Seine historisch bedeutenden Bauten sowie die atemberaubenden Naturlandschaften machen Olivone zu einem beliebten Ferien- und Ausflugsziel, aber auch zu einem schützenswerten Ortsbild der Schweiz. Deshalb war es auch im Interesse der Gemeinde Blenio, zu der Olivone gehört, sich bei einer nachhaltigen Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien zu beteiligen. Wie bei vielen anderen Gemeinden der Schweiz entspringt dieser Entscheid einer umweltpolitischen und überdies auch einer regionalwirtschaftlichen Absicht.
Im Bleniotal bietet Holz als Energiequelle dank den vielen Waldvorkommen grosses Potential. Allein im bekannten Waldreservat Selvasecca erstrecken sich Kiefernbäume über eine Fläche von 76 Hektaren. Eine perfekte Ausgangslage, um Holzschnitzel für die Wärmeerzeugung zu nutzen. Mehr erfahren.
Bild: Roland Gerth
Juli: Heizen mit Abwärme der Bierproduktion von Feldschlösschen
Mit Abwärme aus der Bierproduktion von Feldschlösschen werden über den Wärmeverbund Rheinfelden Mitte über 600 Haushalte sowie Gewerbebetriebe und die Stadtverwaltung von Rheinfelden beheizt. Über 90 % der erzeugten Wärme, die an die Bezüger geliefert wird, ist CO2-neutral. Sie wird aus verschiedenen Produktionsprozessen der Bierbrauerei abgezapft und mit einer Wärmepumpenanlage in das Fernwärmenetz eingespeist. Spitzendeckung und Redundanz werden mit den bestehenden Gasdampfkessel in der Brauerei erzeugt. Der Wärmeverbund liefert insgesamt Wärmeenergie von 12 Mio. kWh und ersetzt damit jährlich 1.2 Mio. Liter Heizöl (Quelle: Feldschlösschen AG). Mehr erfahren.
Bild: AEW Energie AG
Juni: Nahwärmeverbund Hessgut Bern
Rund 40 kleine und grosse Verbünde liefern in Köniz seit Jahren Wärme, fünf weitere grosse Vorhaben sind zurzeit in Planung. Im Jahr 2016 wurde die Schulanlage Hessgut mit dem neuen Schulhaus «Malabar» erweitert. Es entstand ein dreigeschossiger Holzbau im Baustandard Minergie-P-Eco, was eine Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen unabdingbar macht. Als das Schulareal Hessgut und zusätzlich das ortsansässige Gebäude der Stiftung «Steinhölzli» als Wärmebezüger evaluiert wurden, zeigte sich eine klare Stossrichtung: Im September 2017 wurde der Nahwärmeverbund Hessgut Bern in Betrieb genommen. Mehr erfahren.
Fotograf: Thomas Telley Architektur-Fotografie
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